Auszug aus der Festschrift zum 125-jährigen Jubiläum im Jahr 2000
Der Chor aus der Gründerzeit
Gründung des Vereins
Wie leicht wäre die Geschichte eines Vereins zu schreiben, wenn seit der Gründung alle Niederschriften vorhanden wären. Als Quelle der Aufzeichnungen dient eine Chronik des früheren Schriftführers Josef Junker I, die im Jahre 1912 begonnen wurde. Schon im Jahr 1874 scharten sich um Lehrer Ulrich einige sangesfrohe Männer und bildeten ein Sängerkollegium; bald hatten diese Sänger jedoch das Bedürfnis, einen Gesangverein zu gründen. So kam lt. Chronist am Silvesterabend 1874 die Vereinsgründung des Männergesangvereins „Liederkranz“ zustande. 8 Männer waren es, die sich zur Pflege des Gesangs zusammenfanden und so den Grundstein legten zu unserem heute so stattlichen Chor. Karl Bürkle wurde 1. Vorstand und Wilhelm Schnarrenberger 1. Dirigent.
Entwicklung und Aufstieg
Schon 3 Jahre nach der Gründung konnte der junge Verein im Jahre 1878 mit seinen 20 Sängern seine erste Fahnenweihe halten; dieses damals für Schutterwald noch so seltene Fest kurz nach dem deutsch-französischen Krieg war ein großes Ereignis und gestaltete sich zu einer höchst eindrucksvollen Kundgebung harmonischen Zusammenwirkens.
Doch wider allen Erwartens hatte die frohe Sängerschar von nun an mit Schwierigkeiten und Hindernissen aller Art zu kämpfen. Neid und Missgunst schufen viele Gegner. Sogar ein flussreiche Persönlichkeiten des Dorfes versuchten mit allen Mitteln, den Verein niederzuhalten oder ganz zu sprengen, selbst das Probelokal in der Schule wurde dem Verein entzogen. Die damaligen Vereinsvorstände Heinrich Bruder, Heinrich Schnebelt, Franz Armbruster und Andreas Herrmann, welche nacheinander folgten, gaben sich alle Mühe, die Gegensätze auszugleichen; selbst Dirigent Schnarrenberger wurde wankend und legte zweimal sein Amt nieder, um Vorwürfen und Anfeindungen zu begegnen.
In dieser misslichen Lage stellte sich dann ein Herr Lorenz Kiefer aus Elgersweier als Gesangsleiter zur Verfügung und half so dem Verein über kritische Zeiten hinweg. Der Verein selbst blieb seinen Idealen treu und machte, wenn auch nur langsam, wieder Fortschritte.
Im Jahre 1893 wurde dann mit Josef Adloff ein Mann an die Spitze des Vereins gewählt, der es durch seine ausgleichende Tätigkeit in kurzer Zeit verstand, alle Vorurteile zu zerstreuen. Mit diesem angesehenen und zielbewussten Mann nahm der
,,Liederkranz“ einen neuen Aufschwung; von Woche zu Woche mehrte sich die Zahl der aktiven und passiven Mitglieder. Das 25jährige Jubiläum 1900 war verbunden mit einer Fahnenweihe. Hierzu hatte der damals hochangesehene Männergesangverein „Concordia“ aus Offenburg die Patenschaft übernommen. Das Fest nahm einen großartigen Verlauf; über 46 Vereine hatten sich eingefunden und waren voll des Lobes über das Gebotene. Das Jahr 1902 brachte den ersten bedeutsamen Dirigentenwechsel. Hauptlehrer Schnarrenberger, früher schon für seine Verdienste zum Ehrenmitglied ernannt, legte aus Altersgründen sein Amt nieder. An seine Stelle trat Unterlehrer Schloer. Mit viel Hingabe und Geschick gestaltete der neue Dirigent die Proben, wobei es ihm vor allem um eine gründliche Durchbildung des vielfach neuen Stimmenmaterials ging.

Der Chor im Jahre 1900
Eine neue Epoche begann
Durch den Wegzug des jungen Dirigenten Schloer im Jahre 1904 verlor der Verein einen Mann, der wertvolle musikalische Aufbauarbeit geleistet hat. So gelang es dann, eine neue musikalisch hochstehende Persönlichkeit wie Herrn Musikdirektor Fink aus Offenburg für Schutterwald zu gewinnen.
Die Sängerzahl stieg nun rasch auf 80 Männer an; es begann eine intensive theoretische und praktische Schulung der Stimmen. Die Leistungssteigerung war unverkennbar, man versuchte sich im erschwerten Volksgesang, ja man trat sogar gegen größere Stadtvereine zum Sängerwettstreit an. Nur schweren Herzens konnte sich der verdienstvolle Vorstand Josef Adloff, von seinem Amt trennen, zu dessen Aufgabe er sich aus Altersgründen veranlasst fühlte. Vorstand Josef Adloff und Dirigent Fink gaben dem Verein in der damaligen Zeit das entscheidende Gepräge.
Mit August Heuberger wurde 1910 wiederum ein Mann an die Spitze des Vereins gewählt, der mit viel Umsicht und Zielstrebigkeit das bisher Erreichte weiterführte.
Eine große Ehre wurde dem Verein 1914 zuteil, als der Gausängertag in Schutterwald abgehalten wurde. Schutterwald war schon längst Mitglied des Ortenauer Gauverbandes und des Badischen Sängerbundes.
Der Gausängertag fand allseits großen Beifall, was auch das Anerkennungsschreiben des damaligen Gaupräsidenten Dr. Krieg bewies. Leider fiel in diese Blütezeit des Vereins der Ausbruch des ersten Weltkriegs, wodurch das Vereinsleben nach und nach lahmgelegt wurde. ,,Neues Leben blüht aus den Ruinen!“. Auch auf den „Liederkranz“ Schutterwald trifft dieses Dichterwort zu. Denn kaum waren die Schrecken des Krieges vorüber und die Verhältnisse wieder einigermaßen erträglich, rief Heubergers Werbetrommel wieder eine große Anzahl junger Bürgersöhne zum Verein. Rasch wurde unter Dirigent Fink der alte Leistungsstand wieder erreicht, und die Sängerzahl stieg auf 100 Mann an.
Zu einem neuen Höhepunkt wurde das 50jährige Stiftungsfest, das im Jahre 1925 festlich begangen wurde. Das Fest war mit einem Wettsingen verbunden, an dem 30 Vereine teil nahmen. Nachmittags zog ein Festzug durch das Dorf, an dem sich 75 Vereine beteiligten; es war ein großartiges Ereignis für Schutterwald. Man schätzte die Besucherzahl auf 4000 bis 5000 Menschen. In dieser glanzvollen Epoche holte sich der Verein bei den damaligen Gesangswettstreiten wertvolle Preise. Eine besondere Auszeichnung wurde dem Verein 1913 in Appenweier zuteil. Für seine hervorragende Leistung erhielt der „Liederkranz“ den 1. Preis mit Goldmedaille und Geldgeschenk, ferner einen Goldpokal des Fürsten von Fürstenberg. Im erschwerten Volksgesang für Stadtvereine hat der „Liederkranz“ gegen starke Konkurrenz mehrere 1a-Preise erringen können.
Am 5. August 1927 verstarb unerwartet Dirigent Karl Fink. Aus Dankbarkeit für seine über 20jährige Dirigententätigkeit wurde ihm auf seiner Grabstätte ein Ehrenmal errichtet. Nachfolger von Herrn Fink wurde Musikdirektor Karl Pfettscher aus Offenburg. Mit ihm hatte der Verein wiederum einen guten Griff getan, denn Herr Pfettscher verstand es meisterhaft, das gute Leistungsniveau weiterzuführen.
Am 10. deutschen Sängerbundfest 1928 in Wien nahm auch eine Abordnung des MGV „Liederkranz“ Schutterwald teil.

Der Chor im Jahre 1929
Im Jahre 1930 konnte der 1. Vorsitzende August Heuberger sein 50jähriges Sängerjubiläum begehen; dies war Anlass, eine würdige Feier zu gestalten. War doch der Jubilar über 25 Jahre 1. Vorsitzender und 15 Jahre 2. Vorsitzender. Kein anderer zu vor war so mit der Vereinssache verbunden, wie gerade August Heuberger; hat er doch seine ganze Kraft dem Verein gewidmet. Als August Heuberger im Jahre 1936 verstarb, übernahm Franz Beathalter den 1. Vorsitz. In einer politisch unruhigen Zeit trat er kein leichtes Amt an. Das Vereinsleben litt zusehends unter dem Druck der politischen Ereignisse und fand während des zweiten Weltkrieges ein jähes Ende. Viele Sänger kehrten aus dem harten Ringen nicht mehr in die Heimat zurück.
Es war mit ein Verdienst von Franz Beathalter, dass der „Liederkranz“ Schutterwald schon ein Jahr nach Kriegsende wieder ins Leben gerufen werden konnte. Es sei hier erspart, all die Not und das Leid, das der Krieg mit sich brachte, auf zuzählen; jeder hatte seinen Teil zu tragen. War es da verwunderlich, dass viele Menschen gerade im Lied, in der Singgemeinschaft Trost und Kraft suchten?

Wiederaufbau nach 1945
Erst nach vielen Vorsprachen und Eingaben bei der damaligen Besatzungsmacht konnte am 3. November 1946 im Gasthof „Zum Freihof“ in Höfen die Wiedergründungsversammlung abgehalten werden.
Als Chorleiter konnte Albert Braunstein aus Schutterwald gewonnen werden. 1947 trat der Verein bereits wieder an die Öffentlichkeit. Durch gezielte Werbung erreichte der „Liederkranz“ im Jahre 1948 die stattliche Zahl von 80 Sängern. Hier zeigte sich deutlich, wie sehr der Männergesang als kultureller Faktor in der Bevölkerung verwurzelt war. Schon Chorleiter Albert Braunstein versuchte mit zeitgenössischer Chormusik neue Wege zu gehen, was anfänglich mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden war. Im Nachhinein war festzustellen, dass man im Singen wertvoller alter und neuzeitlicher Chorliteratur auf dem richtigen Wege war. Bereits am 5. Mai 1949 nahm der Chor an einem Wertungssingen in Rammersweier mit großem Erfolg teil.
Im Jahre 1950 wurde dann in bescheidenem Rahmen das 75jährige Stiftungsfest durchgeführt, an dem 24 Vereine teilnahmen. 1951 beteiligte sich der Verein am Bundesliederfest in Karlsruhe mit 80 Sängern.
Im gleichen Jahr gab der verdienstvolle 1. Vorsitzende Franz Beathalter aus Altersgründen sein Amt in jüngere Hände. Mit Walter Junker, dem neuen Repräsentanten des Vereins, hatte man für die künftige Aufwärtsentwicklung den richtigen Mann an die Spitze berufen.
Das gute Verhältnis zwischen Vorstand und Dirigent war für den Fortbestand des „Liederkranz“ ein wesentlicher Faktor. Aus Anlass des 50jährigen Bestehens des OSB fand am 21. September 1952 eine Chorfeier statt, bei welcher der MGV „Liederkranz“ Schutterwald mitwirkte. Seine Können konnte er auch bei der Mitwirkung am Chorfest „Zeitgenössischer Chormusik“ in Offenburg im Jahre 1953 beweisen.
Dies alles war ein Verdienst des damaligen Chorleiters Albert Braunstein und des 1. Vorsitzenden Walter Junker. Ein Dirigentenwechsel im Jahre 1957 konnte für den „Liederkranz“ glücklich gelöst werden, nachdem es gelungen war, den jungen und namhaften Chorleiter Gerhard Seckinger zu gewinnen. In einer kritischen Übergangsphase hat Jakob Herrmann, ehemals ein begeisterter Sänger und Anhänger des „Liederkranz“, die Schwierigkeiten des Vereins mit diplomatischem Geschick überwunden.
Der Chor Im Jahre 1975
Neue Wege, neue Erfolge
Der vom bisherigen Chorleiter bereits eingeschlagene neue Weg wurde noch zielbewusster fortgesetzt. Gerhard Seckinger verstand es innerhalb kurzer Zeit, einen Klangkörper zu schaffen, welcher der früheren Tradition wieder voll gerecht wurde. Der erste große Erfolg zeigte sich bereits in einem Sonderkonzert anlässlich des Chorfestes 1960 in Karlsruhe. Der Chor sang drei Lieder von Hermann Erdlen, die ein nachhaltiges Echo hinterließen. Für Dirigent und Sänger war es ein besonderes Erlebnis, dass der Komponist Hermann Erdlen selbst unter den Zuhörern weilte und sich am Schluss des Konzertes sehr herzlich über die gelungene Wiedergabe seiner Lieder bedankte.
Männerchor einmal anders
1963 wurde zusammen mit dem Fuß’schen Männerchor Offenburg ein Doppelkonzert vorbereitet, das den Männerchor einmal von einer ganz anderen Seite zeigte. Mit der Aufführung der Messe in „c-Moll“ von Franz Liszt beschritten beide Chöre Neuland. Das Wagnis wurde zu einem großen Erfolg. In den Kirchen von Bühl, Berghaupten, Kehl, Lahr, Karlsruhe (zweimal), Offenburg und Schutterwald waren die Zuhörer von diesem großartigen Werk begeistert.
Der MGV „Liederkranz“ reifte unter Gerhard Seckinger zu einem Chor heran, der dem Kulturprogramm des DSB voll gerecht wurde. Konzerte, Rundfunkaufnahmen gehörten nun zum Bestandteil der Jahresarbeit.
Chorleiter Gerhard Seckinger ist es zu verdanken, dass der Chor einen Leistungsstand erreichte, der für Landvereine wohl einmalig sein dürfte. Sein Weggang im Jahre 1964 war damals für den „Liederkranz“ ein herber Verlust. Aber wie schon so oft in der Vergangenheit, hatte der Verein eine glückliche Hand, als mit Herrn Rektor Küderle aus Offenburg ein neuer Chorleiter gefunden wurde. Dieser führte mit viel Sachverstand und Erfahrung die gute Tradition weiter. Er legte vor allem viel Wert auf eine ausgeprägte Stimmbildung, welche Voraussetzung für gute Chorarbeit ist.
Die Jahreskonzerte, für die immer namhafte Solisten gefunden werden konnten, fanden in der Presse eine ausgezeichnete Resonanz. In mehreren Rundfunksendungen hat der „Liederkranz“ über die Wellen des Äthers in den letzten Jahren Proben seines Könnens abgelegt. Als Leiter von zahlreichen Männerchören, erfolgreichen Kinderchören, als ehemaliger Kreischorleiter des Sängerkreises Kinzigtal, konnte Herr Küderle 1974 sein 40jähriges Dirigentenjubiläum begehen, verbunden mit der l0jährigen Dirigententätigkeit im „Liederkranz“ Schutterwald. In einer Feierstunde wurde diesem Doppeljubiläum ent sprechend gewürdigt, Bundeschormeister Seckinger ADC überreichte im Auftrag des DSB die Ehrenurkunde.

100 Jahre „Liederkranz“ Schutterwald
1975 feierte der Männerchor sein l00jähriges Bestehen. Höhepunkt dabei war das Festkonzert am 7. Juni in der Mörburghalle. Dem Engagement von Chorleiter Erwin Küderle ist es zu verdanken, dass hierfür die bekannte Sängerin Christa Ludwig aus Wien, sowie der Pianist Irwin Gage aus Amsterdam verpflichtet werden konnten. Dies war nicht nur für den Chor, sondern auch für Chorleiter Küderle ein Höhepunkt des langjährigen Schaffens in der Chorarbeit. Beim Festbankett erhielt der Verein die Zelter-Plakette.
In diese Zeit fiel dann auch ein Wechsel in der Vorstand schaft. 1973 gab der langjährige 1. Vorsitzende Walter Junker nach über 20jährigem Vorsitz sein Amt ab, um es in jüngere Hände zu legen. All die Erfolge der letzten Jahre waren mit ein Verdienst von Walter Junker. Mit Umsicht und Tatkraft leitete er den Verein. Er war nicht nur nach außen ein guter Reprä sentant, sondern auch ein guter Organisator. Für seine verdienstvolle Arbeit wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Sein Nachfolger wurde Rudolf Heuberger, der bisher 16 Jahre lang die Vereinskasse geführt hatte. Das Jubiläum gab sichtlichen Auftrieb in der Chorarbeit; die Zahl der Sänger nahm stetig zu, mit ein Verdienst des damaligen 2. Vorsitzenden Alban Beathalter.
Das Lied kennt keine Grenzen
Durch Vermittlung des Ehrenmitglieds Senator Dr. Franz Burda kam eine Verbindung zum Wiener Schubertbund zustande. So fuhren die Sänger mit ihren Frauen in drei Bussen vom 14.-18. Mai 1980 nach Wien. Nach einem Zwischenstopp am Wolfgangssee mit Übernachtung in Linz verbrachte man drei herrliche Tage in der Donaustadt mit ihren Sehenswürdigkeiten. Im darauffolgenden Jahr kamen der Wiener Schubertbund und die Chorvereinigung „Jung Wien“ zum Gegenbesuch nach Schutterwald.
Das gemeinsame Konzert aller drei Chöre begeisterte die Zuhörer, und war für die Sängerinnen und Sänger ein besonderes Erlebnis.
Das Jahr 1984 brachte wieder einen Einschnitt in die Chorgeschichte der „Liederkranz“. Nach 20 Jahren erfolgreicher Tätigkeit gab Erwin Küderle die Chorführung an seinen Vorgänger Gerhard Seckinger zurück. Beim Abschiedskonzert mit dem Tenorsolisten Rene Kollo und dem Pianisten Irwin Gage bewies der Chor vor 1200 Zuhörern sein überdurchschnittliches Können. In der Zwischenzeit war die Sängerzahl auf über 90 angestiegen. Chorleiter Seckinger führte den Chor kontinuierlich weiter und 1989 bereits zu einem weiteren Höhepunkt. Die Schubertiade mit dem lyrischen Tenor Peter Schreier aus Dresden noch kurz vor der Wende war für alle – Sänger und Zuhörer – ein Erlebnis von überragender Bedeutung. Neben dem chorischen Schaffen kam auch in dieser Zeit die Geselligkeit nicht zu kurz. Es war schon zur Tradition geworden, dass alle paar Jahre ein Ausflug durchgeführt wurde. Am eindrucksvollsten war sicher die Fahrt in die Röhn mit einem Besuch der Wartburg in Eisenach 1987, wo der Chor einige Lieder sang. Die Schikanen an der DDR-Grenze waren für alle Sänger ein schreckliches Erlebnis.
1992 fuhr der Chor in Begleitung der Ehefrauen nach Köln zum 19. Chorfest des Deutschen Sängerbundes. Dort trat man in einem eigenen Konzert auf, allerdings vor enttäuschend wenigen Zuhörern. Auf der Rückfahrt machte der Chor in der Abtei Maria Laach in der Eifel halt, um dort im Gottesdienst zu singen. Die Fahrt nach Köln wurde zusammen mit dem Fuß’schen Männerchor aus Offenburg durchgeführt, da diese dort ebenfalls ein Konzert unter Chorleiter Seckinger gaben. 1994 unternahm der Männerchor mit Ehefrauen einen Ausflug in die französische Partnergemeinde Saint Denis les Bourg, wo man mit dem dortigen Chor ein gemeinsames Konzert gab.
Gründung des Frauenchores
Im Jahr 1996 erfolgt nach langer Vorbereitung die Gründung eines Frauenchores. Als Chorleiterin konnte Frau Gaby Blum, eine ausgebildete Sängerin gewonnen werden, welche es in kurzer Zeit verstand, die 35 Sängerinnen zu einem beachtlichen Klangkörper zu formen.
Mit diesem Schritt wurde folgerichtig auch eine Änderung des Vereinsnamens vollzogen: aus dem Männergesangverein „Liederkranz“ wurde der Gesangverein „Liederkranz“ mit einem Männer- und einem Frauenchor.
Das erste öffentliche Auftreten des Frauenchores erfolgte im Konzert 1998, in welchem auch der Männerchor aus Wellsehellen in Südtirol neben dem Männerchor des „Liederkranz“ auftrat. Der Chor aus Südtirol machte damit den Gegenbesuch in Schutterwald, nachdem die „Liederkränzler“ 1997 einen Sängerausflug ins schöne Land der Dolomiten gemacht hatten.
Meisterchor im Badischen Sängerbund
Der Männerchor des Vereins strebte unter seinem rührigen Chorleiter Seckinger nach Höherem. So trat er 1999 beim Chorwettbewerb des Badischen Sängerbundes in Karlsruhe an und errang in der Leistungsstufe I den Meistertitel.
Dieser Erfolg war eine gute Motivation für die Gestaltung des 125jährigen Vereinsjubiläums im Jahr 2000, in dem Chorleiter Seckinger zugleich sein 50jähriges Dirigentenjubiläum feiern konnte.
Mit einem großen Chorkonzert am 17. Juni 2000 wurde das Jubiläum eingeleitet. In der Presse wurde der hohe Leistungsstand des Chores hervorgehoben.
Die offizielle Geburtstagsfeier am 1. Oktober 2000 im Rahmen einer Matinee hat das Jubiläum abgerundet.


Als Dank und Ausgleich für die Anstrengungen fuhr der Männerchor einige Tage ins Allgäu. Höhepunkt dieses Ausflugs war das Singen bei einer Messe in der berühmten ,,Wieskirche“ bei Steingaden.
Wenn mit diesem Jubiläum ein neues Blatt in der Vereinsgeschichte aufgeschlagen wird und ein neuer Abschnitt beginnt, so wünscht der Chronist, dass die Freude am Lied, Einsatzbereitschaft, Leistungswille und Gemeinschaftsgeist auch im neuen Jahrtausend die Sängerinnen und Sänger aus zeichnen möge, dann wird der „Liederkranz“ einer neuen Blütezeit entgegen gehen.

Die Zeit nach 2000
Die Chronik des Vereins wird derzeit intensiv überarbeitet und ist derzeit noch nicht veröffentlicht. Aus diesem Grund endet die schriftliche Vereinsgeschichte leider an dieser Stelle.
Es soll jedoch erwähnt werden, dass der Verein in 2025 immer noch aktiv ist und das 150-jährige Jubiläum feiert.